Kettenräder für Maschinen und Anlagen

Antriebskettenräder und Förderkettenräder

Bei Kettenrädern unterscheidet man je nach Funktion und Einsatzbereich grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Formen: Antriebskettenrad und Förderkettenrad. Antriebskettenräder werden zum Antrieb einer Maschine oder Anlage genutzt. Förderkettenräder hingegen werden eingesetzt, um im Zusammenspiel mit einer Förderkette Güter oder Personen zu transportieren.

Kettenräder aus Stahl, Edelstahl oder Kunststoff

Kettenräder können aus nahezu allen zerspanbaren Werkstoffen gefertigt werden. In unserem Sortiment finden Sie Ausführungen aus verschiedensten Materialien wie zum Beispiel unlegiertem Stahl ST52–3 bzw. 1.0553, C45 bzw. 1.0503, 42CrMo4 1.7225 oder aus Edelstahl V2A/V4A. Für Kettenräder, die in der Lebensmittelindustrie verwendet werden, nutzen wir in der Regel Materialien wie den Kunststoff PA6G oder Edelstahl V2A/V4A, wobei letzterer optional zusätzlich galvanisch verzinkt werden kann.

Verschleiß von Kettenrädern reduzieren

Um den Verschleiß zu reduzieren, werden die Zahnflanken jedes Kettenrades von Speckenheuer induktiv gehärtet. Das früher üblicherweise verwendete Flammhärten findet heute nur noch sehr selten Anwendung. Wir setzen heute auf das Induktivhärten. Dabei wird die Struktur des Materials so verändert, dass eine höhere Verschleißfestigkeit der Zahnflanken am Kettenrad erreicht wird und ihre Förder- oder Rollketten länger im Einsatz bleiben können.

Antriebskettenräder im industriellen Einsatz – Simplexketten, Duplexketten und Triplexketten

Beim Maschinenbau im Allgemeinen und insbesondere beim Schwermaschinenbau sind Antriebskettenräder und Rollenketten nicht wegzudenken. Der Vorteil einer solchen Kombination aus Kettenrad und Rollenkette liegt darin, dass sehr große Kräfte übertragen werden können.

Man unterscheidet je nach Anzahl der Kettenstränge zwischen verschiedenen Typen von Rollenketten. Am häufigsten kommen Simplexketten als einstrangige Rollenketten zum Einsatz, gefolgt von zweistrangigen Duplexketten und dreistrangigen Triplexketten. Seltener in der Anwendung sind Sonderketten mir vier oder auch sechs Strängen. Eine entsprechend Anzahl von Zahnreihen muss das passend abgestimmte Antriebskettenrad aufweisen. Die Zahnreihen der Kettenräder fertigen wir im Abwälzfräsverfahren mittels spezieller Fräswerkzeuge.

Kettenräder nach Norm – DIN ISO 606

Speckenheuer produziert Antriebsräder entsprechend der aktuellen Norm DIN ISO 606. Diese Norm regelt seit dem Jahr 2012 die Beschaffenheit von Rollenketten und entsprechendem Zubehör wie Kettenräder. Sie legt Abmessungen und die Konstruktionsweisen fest und gibt Werte für Verschleiß- und Dauerfestigkeit vor. So können wir sicherstellen, dass die Antriebseinheit aus Rollenkette und Rollenkettenrad perfekt aufeinander abgestimmt ist.

Auch die Beschaffenheit von Kettenrädern mit ANSI-Verzahnung wird durch die neue Norm DIN ISO 606 geregelt.
Wichtiger Hinweis: Die veralteten Normen DIN 8189 sowie DIN 8188 (amerikanische Bauart) sind nicht mehr gültig und werden seit 2012 in der neuen DIN ISO 606 zusammengefasst. Bestehende Zeichnungen und Skizzen müssen gegebenenfalls aktualisiert werden.

Förderkettenräder in Anlagen und zur Personenbeförderung

Förderkettenräder werden eingesetzt, um im Zusammenspiel mit einer Förderkette große Mengen an Gütern oder auch Personen zu transportieren. Die Förderkette wird dafür mit passenden Mitnehmern ausgestattet, die exakt auf die zu befördernden Güter abgestimmt sind. Typische Einsatzbereich sind beispielsweise Sägewerke oder Kläranlagen, in Kraftwerke in der Lebensmittelindustrie sowie Lackierstraßen oder Waschanlagen.

Im Bereich der Personenbeförderung sind es zum Beispiel Rolltreppen, Aufzüge und Paternoster, in denen Förderketten und entsprechende Kettenräder eingesetzt werden. Auch Schleusen und Schiffshebeanlagen lassen sich mithilfe dieses Antriebstyps bewegen.

Welche Art von Förderkette zum Einsatz kommt, hängt vom jeweiligen Einsatzbereich ab. Im Landmaschinenbau beispielsweise werden vorzugsweise langgliedrige Ausführungen eingesetzt. Sie gleichen vom Innenleben her denen einer Simplex Rollenketten nach DIN ISO 606, haben jedoch die doppelte Teilung. Die Buchsenförderkette ist die am meisten verwendete Art zum Transport von Gütern.

Förderkettenräder nach Norm – ISO 1977

Alle unsere Förderkettenräder entsprechen der aktuellen DIN-Norm ISO 1977. Diese DIN-Norm für Förderkettenräder legt die Zahnform fest. Zusätzlich werden besondere Einsatzbedingungen beachtet. Wir fertigen Förderkettenräder in unseren modern ausgestatteten CNC-Fertigungszentren unter Berücksichtigung aller kundenspezifischen Vorgaben bereits in der frühen Phase der CAD-Konstruktion.

Dazu gehört zum einen, dass das Förderkettenrad exakt auf die Kette abgestimmt wird. Nur so kann ein störungsfreier Betrieb langfristig gewährleistet werden. Zum anderen sollte das Kettenrad auch auf das jeweilige Fördergut hin optimiert werden. So kann es notwendig sein, die Förderkettenräder induktiv zu härten oder sogenannte Schmutzkerben anzubringen, die verhindern, dass Schmutz die Förderkette verklemmt und Schäden verursacht.

Triebstock als Antriebstechnik

Eine Besonderheit der Antriebstechnik ist der so genannte Triebstock. Hierbei wird über das Triebstockrad der Triebstock bewegt. Dieser besteht aus einer Schiene oder auch Leiste und einem aufgesetzten Bolzen. Das Triebstockrad greift über eine Evolvente in die Bolzen ein. Auf diese Weise lassen sich hohe Kräfte übertragen. Die Auslegung eines Triebstocks und des Triebstockrades erfordert viel Erfahrung und Know-how.

Unsere erfahrenen Mitarbeiter beraten Sie gern, wenn es um die Fertigung von Kettenrädern geht. Sprechen Sie uns an.